Wer Einkäufe in die Pensionskasse tätigt, möchte damit höchstwahrscheinlich seine gegenwärtige Einkommenssteuer reduzieren. Der Nebeneffekt, dass dabei zusätzliches Geld fürs Alter angespart wird, ist natürlich sehr willkommen. Wenn man diese Möglichkeit mit Blick auf die langfristige Finanzplanung betrachtet, stellt sich jedoch schnell heraus, dass diese Überlegung nur unter bestimmten Voraussetzungen zutrifft. Dazu ein Fallbeispiel.
Vorab sei gesagt, dass es kein Universal-Rezept gibt – zu individuell sind die finanziellen Rahmenbedingungen jedes Einzelnen. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einem eher einfachen Fall, um die durchaus komplexe Thematik auf möglichst unkomplizierte Weise verständlich zu machen.
Die Ausgangslage
Herr M. aus Rapperswil-Jona ist 45 Jahre alt, alleinstehend und katholisch. Sein Jahreseinkommen beträgt 150’000 Franken brutto. Sein steuerbares Einkommen beläuft sich auf 118’000 Franken. Seine aktuelle Steuerlast ist 22’400 Franken, was sowohl die Kantons-, Gemeinde und Kirchensteuer als auch die direkte Bundessteuer umfasst.
Bitte beachten Sie, dass wir bei den folgenden Berechnungen darauf verzichtet haben, den Kaufkraftverlust zu berücksichtigen. Dies trifft zwecks einfacherer Lesbarkeit auch auf die Vermögenssteuer zu, welche nur einen geringen Einfluss auf den Vergleich der erwähnten Varianten hätte.
Nach der Pensionierung möchte sich Herr M. einen lange gehegten Wunsch erfüllen und einen Sportwagen kaufen.
Dass Herr M. über 22’000 Franken Steuern bezahlt, ist ihm ein Dorn im Auge. Den maximalen 3. Säule-Abzug nutzt er bereits. Es besteht zudem die Möglichkeit, grössere Einkäufe in seine Pensionskasse zu tätigen und er weiss, dass es sinnvoll wäre fürs Alter zusätzlich zu sparen.
Lösung von Herr M.
Herr M. entschliesst sich, jährlich 7’000 Franken in seine Pensionskasse einzuzahlen. Wenn er das die nächsten 20 Jahre macht und er dafür einen jährlichen Zins von 1,5% erhält, hat er mit 65 Jahren zusätzliche 161’900 Franken in seiner Pensionskasse angespart. Dadurch spart er gemäss den heute gültigen Berechnungsgrundlagen jedes Jahr 2’000 Franken Steuern – auf 20 Jahre gerechnet somit 40’000 Franken.
Nach der Pensionierung möchte sich Herr M. einen lange gehegten Wunsch erfüllen und einen Sportwagen kaufen. Deshalb plant er einen Teil-Kapitalbezug per Pensionierung. Er möchte dann die zusätzlich angesparten fast 162’000 Franken aus der Pensionskasse beziehen, wofür mit heutigen Steuersätzen gerechnet 9’000 Franken Steuern fällig werden. Wenn Herr B. die Steuerersparnis der nächsten 20 Jahre zur Seite legt, hat er dann fast 193’000 Franken auf der hohen Kante.
Alternative 1 – Sparplan in einen Aktienfonds
Aus Sicht des Finanzberaters ist die von Herr M. gewählte Variante nicht ideal. Aus welchem Grund? Schauen wir es uns an:
Eine Investition über den Zeitraum von 20 Jahren ist prädestiniert für Anlageformen, die höhere Renditen erwirtschaften, als dies in einer Pensionskasse der Fall ist. Sie erinnern sich? Im Fall von Herr M. beträgt die Verzinsung 1,5% pro Jahr. Wenn man zum Beispiel ein Aktienportfolio einsetzt, ist eine durchschnittliche Rendite von 4,5% über 20 Jahre durchaus realistisch.
Angenommen, Herr M. hätte sich dafür entschieden statt sich jährlich mit 7’000 Franken in die Pensionskasse einzukaufen, monatlich 580 Franken in so einen Sparplan einzuzahlen – was wäre das Resultat? Er hätte im Alter von 65 Jahren etwas mehr als 225’000 Franken zur Verfügung, also über 32’000 Franken mehr als bei der von ihm gewählten Variante.
Vergleich der 3 Varianten
Aktienportfolio | PK-Einkäufe | Sparkonto | |
Gesamtinvestition | 140'000 | 139'200 | 139'200 |
Endkapital | 225'100 | 192'900 | 142'700 |
Differenz zu Aktienportfolio | -32'200 | -82'400 |
Investition:
PK-Einkäufe: CHF 7’000/Jahr, Aktienportfolio, Sparkonto: CHF 580/Monat)
Dauer: 20 Jahre
Rendite/Zins p.a.:
PK-Einkäufe: 1,5%, Aktienportfolio: 4,5%, Sparkonto: 0,25%
Steuern:
Steuerersparnis PK-Einkäufe: CHF 40’000, Steuern PK-Teilbezug: CHF 9’000
Vergleich der 3 Varianten
Aktienportfolio | PK-Einkäufe | Sparkonto | |
Gesamtinvestition | 140'000 | 139'200 | 139'200 |
Endkapital | 225'100 | 192'900 | 142'700 |
Differenz zu Aktienportfolio | -32'200 | -82'400 |
Investition:
PK-Einkäufe: CHF 7’000/Jahr, Aktienportfolio, Sparkonto: CHF 580/Monat)
Dauer: 20 Jahre
Rendite/Zins p.a.:
PK-Einkäufe: 1,5%, Aktienportfolio: 4,5%, Sparkonto: 0,25%
Steuern:
Steuerersparnis PK-Einkäufe: CHF 40’000, Steuern PK-Teilbezug: CHF 9’000
Alternative 2 – Sparkonto
Der Vollständigkeit halber werfen wir auch noch einen Blick auf die Variante, dass Herr M. die Sparquote von monatlich 580 Franken auf sein Sparkonto einzahlt. Wenn wir davon ausgehen, dass die Banken mal wieder Zinsen auf Sparguthaben zahlen, dann erhält man folgendes Resultat:
Bei einer Verzinsung von 0,25% hätte Herr M. nach 20 Jahren einen Endbetrag von knapp 143’000 Franken auf dem Konto.
Fazit
Von den drei besprochenen Varianten ist jene mit dem Sparkonto die unattraktivste. Im Vergleich zum Sparplan in ein Aktienportfolio würde Herr M. über 82’000 Franken weniger erhalten. Aus Sicht der Finanzplanung kommt das Sparkonto für diesen Zweck daher nicht in Frage.
Stellen Sie sich zurzeit die Frage, ob Sie Einkäufe in die Pensionskasse tätigen sollen? Treten Sie mit uns in Kontakt, bevor Sie sich entscheiden.
Zwischen den Einkäufen in die Pensionskasse und dem Aktiensparplan ist der Unterschied zwar nicht ganz so gross, aber auch die 32’000 Franken, die der Aktiensparplan mehr abwirft, sind wirkungsvoll. Damit hat Herr M. bei der Bestellung seines Sportwagens die Möglichkeit, eine deutlich exklusivere Ausstattungsvariante zu wählen.
Individuelle Lösungen
Die drei oben beschriebenen Alternativen sind nicht die einzigen Möglichkeiten, die sich Herr M. bieten. Mit der richtigen zeitlichen Abfolge und dem richtigen Konzept führt die Kombination der Varianten «Aktiensparplan» und «Pensionskassen-Einkäufe» zu einem noch besseren Ergebnis. Solche Spezialitäten und vieles mehr sind Bestandteil des FinanzPlans.
Wie eingangs erwähnt, ist der Fall von Herr M. ein eher einfacher. Oft sind die finanziellen und persönlichen Rahmenbedingungen komplexer. Das ändert jedoch nichts daran, dass mit der passenden Strategie erfreuliche Ergebnisse erzielt werden können.
Stellen Sie sich zurzeit auch die Frage, ob Sie Einkäufe in die Pensionskasse tätigen sollen? Treten Sie mit uns in Kontakt, bevor Sie sich entscheiden und stellen Sie sicher, dass Sie das gesamte Potenzial Ihrer finanziellen Möglichkeiten nutzen – mit dem FinanzPlan!